Der schmale Grat zwischen Verweigerung und Widerstand

Deutsche Deserteure in der italienischen Resistenza

Über 100.000 deutsche Soldaten desertierten im Zweiten Weltkrieg. Gegen Deserteure, derer sie habhaft wurde, ging die Wehrmachtsjustiz mit erbarmungsloser Härte vor: 22.750 so genannte Fahnenflüchtige wurden zum Tode verurteilt. Viele wurden noch in den letzten Kriegstagen umgebracht.

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Auf der Flucht

Die abenteuerliche Geschichte eines Wehrmachts-Deserteurs

Akte Deserteuer
Als Walter B. Stalingrad nur mit Glück überlebt, immer mehr die Sinnlosigkeit des Krieges und die Schreckensseiten des NS-Regimes erkennt, fasst der Oberge­frei­te der Wehrmacht 1943 in Italien den folgenschweren Entschluss, zu deser­tie­ren. Über eineinhalb Jahre ist er bis Kriegsende auf der Flucht, zu­nächst in Florenz, später in Berlin, gejagt von Feld­jägern und der Gestapo …

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Ernst Jundt – ein deutscher Partisan

Die Geschichte des geheimen Informationsdienstes von „Gancia“

In den ersten Dezembertagen des Jahres 1944 war der Oberst der deutschen Garnison von Busana an der Nationalstraße Nr. 63 sehr wütend: Einer seiner Soldaten war zu den „Banditen“ übergelaufen! Wie konnte das passieren?

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Erinnerungen eines deutschen Deserteurs

„Wenn du keine Post bekommst, geht es mir prima“


M. E. – er möchte hier nur mit diesen Initialen genannt werden – war als junger Wehrmachtssoldat während des Krieges in Afrika und Italien. In seinem Kopf haben sich die Bilder der Soldaten und ZivilistInnen eingeprägt, die vor seinen Augen gestorben sind. „Aber viel schrecklicher waren die Erlebnisse, die ich zu Hause gesehen habe. Wie Hitler gesagt hat: Wir radieren. Aber dann haben die Engländer radiert.“

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Das Sondergericht Nürnberg

Im April 1933 begann die Einrichtung von Sondergerichten für spezielle Strafsachen. In Nürnberg trat es erstmals am 12. April zusammen. Das Sondergericht Nürnberg gilt als besonders brutales Instrument der NS-Herrschaft: Von den 16 Angeklagten beim Nürnberger Juristenprozess 1947 wurden nur vier zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt, davon zwei Richter des Sondergerichts Nürnberg, Oswald Rothaug und Rudolf Oeschey.

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Veranstaltungen

Mittwoch 14.4.2010, 20 Uhr
IG Metall-Saal, Friedrichstr. 7, Erlangen

Desertiert.

Der Wehrmachtsdeserteur Ludwig Baumann berichtet über die NS-Zeit und von seinem langen Kampf für Rehabilitierung der NS-Opfer.
Ludwig Baumann desertierte im Juni 1942 aus der Wehrmacht. Nach seiner Festnahme wurde er wegen „Fahnenflucht im Felde“ zum Tode verurteilt. Von der Umwandlung der Todesstrafe in eine 12jährige Zuchthausstrafe erfuhr er erst nach Monaten – die er in der Todeszelle verbracht hatte.

Mittwoch 21.4.2010, 20 Uhr

Volkshochschule Erlangen

NS-Richter – ‚Kriegsverräter‘

Frühe Selbstentlastung der Richter – späte Rehabilitierung der Opfer.
Vortrag von Wolfram Wette, Militärhistoriker und Sachverständiger im Bundestag
Es dauerte ein halbes Jahrhundert, bis der Bundesgerichtshof sich endlich zu der späten Beichte durchrang: Die Richter, die in der Wehrmachtjustiz tätig gewesen waren, waren „Blutrichter“, die sich eigentlich „wegen Rechtsbeugung in Tateinheit mit Kapitalverbrechen hätten verantworten müssen“. Wie konnte es geschehen, dass diese Täter in der Bundesrepublik unbehelligt ihre Laufbahn fortsetzen konnten?

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Mittwoch 28.4.2010, 20 Uhr
Infoladen Feldstr. 22, Erlangen

Kriegsverbrechen unterm Edelweiß

Kampagne gegen das Pfingsttreffen der Gebirgsjäger in Mittenwald …

Mittwoch 5.5.2010, 20 Uhr
IG Metall-Saal, Friedrichstr. 7, Erlangen

Besser die Hände gefesselt als der Wille

Das Leben des Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstätter. Ein Fotofeature von Klaus Ihlau.
Franz Jägerstätter kam nicht seiner ‚Vaterlandspflicht‘ nach. Für seine religiös motivierte Gewissensentscheidung den Kriegsdienst zu verweigern, wurde er vom Berliner Reichkriegsgericht zum Tode verurteilt und starb am 9. August 1943 auf dem Schafott im Zuchthaus Brandenburg. Klaus Ihlau zeichnet die vielfältigen Facetten der Person Jägerstätters, aber auch die Ambivalenz der Kirche im Nationalsozialismus nach.

Filme im E-Werk Kino

Fuchsenwiese, Erlangen

So 9.5., 19:00 Uhr

Rosen für den Staatsanwalt

BRD 1959, 98 Min., Regie: Wolfgang Staudte, mit: Martin Held, Walter Giller, Ingrid van Bergen, Inge Meysel, Wolfgang Neuss u.a., FSK 12

Der ehemalige Gefreite Rudi Kleinschmidt trifft im Deutschland von 1955 auf den Oberstaatsanwalt Dr. Schramm. Kriegsgerichtsrat Schramm hatte Kleinschmidt in den letzten Kriegstagen für den Diebstahl von zwei Tafeln Schokolade zum Tode verurteilt. Schramm hatte bei der Entnazifizierung falsche Angaben gemacht und wurde daher wieder in den Justizdienst übernommen. Schramm fürchtet um seine Karriere und versucht Kleinschmidt aus der Stadt zu vertreiben. Eine bissige Satire auf die Zustände der deutschen Justiz in der Adenauer-Ära.

Filme im E-Werk Kino, Fuchsenwiese, Erlangen

So 25.4., Di 27.4. jeweils 19:00 Uhr; Mi 28.4., 21:30 Uhr

Die Mörder sind unter uns

Deutschland 1946, 91 Min., Regie: Wolfgang Staudte, mit: Hildegard Knef u.a., FSK 16

Der erste deutsche Spielfilm der Nachkriegsgeschichte, gedreht in den Trümmern von Berlin. Der Militär-Chirurg Dr. Mertens kehrt aus dem Krieg zurück. Mertens begegnet in Berlin seinem ehemaligen Hauptmann Brückner. Dieser ließ am Weihnachtsabend 1942 36 Männer, 54 Frauen und 31 Kinder einer polnischen Ortschaft erschießen. Inzwischen ist Brückner ein beliebter Bürger und erfolgreicher Geschäftsmann, der aus alten Stahlhelmen Kochtöpfe produziert. Am Weihnachtsabend 1945 versucht Mertens Brückner zu töten, doch der Mord wird von Mertens Freundin Susanne Wallner rechtzeitig verhindert. Sie kann ihn überzeugen, Brückner anzuzeigen, so dass er vor Gericht gestellt werden kann.

So 9.5., 19:00 Uhr

Rosen für den Staatsanwalt

BRD 1959, 98 Min., Regie: Wolfgang Staudte, mit: Martin Held, Walter Giller, Ingrid van Bergen, Inge Meysel, Wolfgang Neuss u.a., FSK 12

Der ehemalige Gefreite Rudi Kleinschmidt trifft im Deutschland von 1955 auf den Oberstaatsanwalt Dr. Schramm. Kriegsgerichtsrat Schramm hatte Kleinschmidt in den letzten Kriegstagen für den Diebstahl von zwei Tafeln Schokolade zum Tode verurteilt. Schramm hatte bei der Entnazifizierung falsche Angaben gemacht und wurde daher wieder in den Justizdienst übernommen. Schramm fürchtet um seine Karriere und versucht Kleinschmidt aus der Stadt zu vertreiben. Eine bissige Satire auf die Zustände der deutschen Justiz in der Adenauer-Ära.

 

„Sie verweigerten sich“

Ausstellung 8. April bis 15. Mai 2010, Stadtbücherei Erlangen

 Kriegsdienstverweigerer, Deserteure, Wehrkraftzersetzer, „Kriegsverräter“

Sie verweigerten sich, verweigerten ihre Einberufung zur Wehrmacht, verweigerten Befehle, desertierten oder verweigerten die Unterstützung an der so genannten Heimatfront. Gegen diese Menschen, die nicht bereit waren, den deutschen Angriffs- und Vernichtungskrieg zu bejubeln und mitzutragen, verhängten die NS-Militärjustiz und die Sondergerichte weit über 30.000 Todesurteile. Mindestens 20.000 dieser Todesurteile wurden vollstreckt, darüber hinaus wurden zehntausende von Freiheitsstrafen ausgesprochen.
Die Rehabilitierung dieser Menschen in der Bundesrepublik begann spät und dauerte lange. Sie begann im August 1998 und erst 2009 wurde die letzte Gruppe, die von den Nationalsozialisten als „Kriegsverräter“ Beschuldigten, rehabilitiert …

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